Uns dem Prozess des Lebens, des Werdens und Vergehens zu hinzugeben, fällt uns nicht leicht. Es bedeutet immer, Altes loszulassen und auf Unbekanntes zuzugehen.

Altes ist aber Gewohntes und Bekanntes und selbst, wenn uns das Alte nicht mehr gefällt, unangenehm, oder schmerzvoll geworden ist, halten wir daran fest. Ob das der Job, ein Partner, Hausrat, oder das Bild unserer Jugend ist.

Alles ist mit Erinnerung verbunden und wir sind daran gewöhnt an Menschen, Orte und Gegenstände Gefühle und Bilder zu knüpfen, die uns die Vergangenheit immer wieder in die Gegenwart holen. Ob die Erinnerung schmerzhaft, oder schön ist, spielt keine Rolle – jegliche Erinnerung, holt die verknüpften Ereignisse und Emotionen in die Gegenwart und erfüllt die Gegenwart mit Wut, Trauer, oder Wehmut. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es schöne Ereignisse sind, uns liebe Menschen, die wir in unserem Leben behalten möchten, oder unangenehme Ereignisse, oder Menschen, die wir am Liebsten aus unserem Gedächtnis löschen möchten.

Was passiert uns da? Wir gehen in den Widerstand, wir wünschen, die Gegenwart wäre anders, als sie ist. Wir akzeptieren nicht, was ist, sondern sehen lediglich, was NICHT ist. Wir schaffen es nicht, in Frieden mit der Vergangenheit zu gehen und sie einfach SEIN zu lassen und DA zu lassen,  wo sie hingehört, nämlich in die Vergangenheit.

Wir bewegen uns also permanent in einem Zustand des Mangels, sind in Gedanken in der Vergangenheit und übersehen, was die Gegenwart an Möglichkeiten und Neuem für uns bereit hält.

altes loslassen beitragNeubeginn findet trotzdem täglich statt, denn es ist der Zyklus des Lebens, der in seinem ewigen Rhythmus erschafft, wachsen und gedeihen lässt, blühen, Früchte tragen und schließlich wieder sterben lässt.

Akzeptieren wir den Prozess des Lebens und damit auch unser eigenes Werden und Vergehen, akzeptieren wir alles, was in unserem Leben auftaucht, uns begleitet und schließlich wieder vergeht, beginnen wir ein Leben im JETZT.

Ein Leben im JETZT bedeutet nicht, Erinnerungen auszuradieren, es bedeutet, mit ihnen in Frieden zu gehen, sie zu akzeptieren als das, was sie sind – Vergangenheit und uns auf das zu fokussieren, was JETZT ist.

Es bedeutet auch zum Beobachter zu werden und als bewusster Beobachter alle Gefühle beobachten zu können, ohne das Spüren des JETZT im Körper, in diesem Raum, in dem ich mich gerade befinde, zu verlieren.

Ein Leben im Jetzt bedeutet  in meiner Präsenz und Offenheit Ausschau zu halten danach, was mir das Leben an Neuem und Interessantem schenken möchte. Es bedeutet neugierig zu sein, Kreativität zuzulassen, unserer Intuition zu folgen und uns darauf einzulassen, uns vom Leben führen zu lassen, wo es uns hinführen möchte.

Doch fällt uns das oft schwer, denn das Unbekannte, die Zukunft erfüllt uns mit Angst. Wir haben meist Angst vor dem Unbekannten, Angst vor unserem eigenen Versagen, unserer Unwissenheit, wir haben Angst, weil wir keine Kontrolle haben. Eine vorhersehbare Gegenwart, die immer in gewohnten Bahnen läuft, glauben wir kontrollieren zu können. Eine unbekannte, neue Zukunft erfordert Mut, die eigenen Grenzen zu sprengen und ins kalte Wasser zu springen.

„Ich bin mutig und voller Vorfreude. Ich vertraue. Ich bin kreativ. Ich bin bereit für das Neue und Unbekannte. Ich öffne mein Herz und sage „ja“, zu der Fülle, die das Leben für mich bereit hält.“

Mit dieser, oder einer ähnlichen Affirmation, kannst du dich täglich stärken, in die Freude, die Liebe und ins Vertrauen gehen.

Von Herzen

eva Eva