„Was gebt ihr Menschen mit auf den Weg, damit sie diese turbulenten Zeiten besser durchstehen?“, war eine der Fragen, die uns Maria letzte Woche bei den Dreharbeiten zu unserem Beitrag beim Onlinekongress „Seelengenährt“ stellte (Danke Maria Kopecky, dass du uns eingeladen hast – Infos zum Kongress, der von 11.-18.6. online ist, folgen noch :))

Ich finde es eine wunderbare Frage und es gibt dafür nur eine Antwort: Das Einzige, was wir tun können, wenn es im Außen turbulent, schmerzvoll, ärgerlich, oder beängstigend ist – „bei uns selbst und in uns selbst ankommen“.

Dafür gibt es natürlich viele Zugangsmöglichkeiten, wie zum Beispiel bewusstes Atmen, Yoga, oder andere bewusste Körperarbeit – alles, was uns dabei hilft, wieder im Spüren unserer Selbst anzukommen.

Was passiert dabei?:

Wenn wir uns in schwierigen persönlichen Situationen befinden, kommen Wut, Traurigkeit, Hilflosigkeit und Verzweiflung auf – wir spüren uns nur noch in diesen Emotionen, unser gesamtes Denken dreht sich darum und wir schaffen es kaum, dem zu entkommen. Je länger wir in den Situationen verfangen sind und je mehr auf uns zukommt, desto schlimmer wird es und wir bekommen das Gefühl, das Leben spielt uns böse mit. Das Einzige, an das wir noch denken können ist: „Kann das nicht endlich aufhören, ich will nicht mehr!“

Ja, es kann aufhören – die Situation im Außen ändert sich vielleicht nicht, aber mein Zugang, meine Gefühle können sich ändern. Dazu benötigen wir Werkzeuge, denn es gelingt uns nicht einfach, das Denken abzuschalten, plötzlich keine Wut, oder keinen Schmerz mehr zu empfinden. Solange unsere Gedanken kreisen, bleiben wir in der Situation gefangen.

Was also können wir tun?

Der erste Schritt ist, die Entscheidung zu treffen: „Es darf mir gut gehen – auch wenn im Außen gerade Chaos ist, oder es anderen Menschen um mich herum schlecht geht“.

Und das ist gar nicht so einfach, denn wenn um uns Schwierigkeiten, Krankheit, oder sogar Tod sind, Menschen um uns herum leiden, haben wir das Gefühl, kein Recht auf Freude zu haben. Wir haben das Gefühl, mitleiden zu müssen, oder auch gar keine Freude empfinden zu können.

Doch geht es anderen besser, wenn es nun auch mir schlecht geht? Kann ich helfen und unterstützen, wenn es mir nun auch schlecht geht? – Nur unter der Aufbringung all meiner Kräfte… Denn helfen, unterstützen und etwas verändern und dabei gesund bleiben, können wir nur, wenn wir in unserer Mitte sind, verankert in unseren Herzen – der Liebe und dem Mitgefühl. Dann können wir Stützen sein, an denen sich andere wieder aufrichten können und gleichzeitig selbst stehen bleiben.

Es ist also nicht egoistisch, wenn wir uns erlauben auch im Chaos fröhlich und glücklich zu sein – aber es ist enorm schwierig :).

Damit es überhaupt möglich ist, bedarf es neben der Entscheidung, dass es uns gut gehen darf, des Willens und der Übung.

„Ich will, dass es mir gut geht…“… „Und es darf mir gut gehen…, egal, wie sich meine Lebenssituation im Moment zeigt.“

Und das kann uns nur gelingen, wenn wir es schaffen, aus dem Kopf heraus zu finden und im Jetzt anzukommen.

Wann bin ich im Jetzt? Dann, wenn ich wieder bei mir ankomme, in meinem Körper, im Fühlen meiner selbst im gegenwärtigen Augenblick.

Beim Tanzen gelingt uns das oft, doch können wir ja nun nicht den ganzen Tag tanzen:). Doch atmen können wir, bewusst atmen…

Und so sende ich dir heute eine kleine Atemübung, falls du es für dich selbst mal ausprobieren magst, mit dem Wunsch, dass es dir gelingen möge und dich auch in schwierigen Phasen deines Lebens wieder lächeln lässt:

„Schließe deine Augen, finde eine angenehme Sitzposition und stelle beide Füße auf den Boden, sodass du dich gut verankert fühlst mit der Energie der Erde.

Atme einige Male tief ein und aus, spüre wie der Atem in deine Lungen einfließt und bis in deinen Bauch hinein spürbar ist.

Spüre, wie sich deine Bauchdecke im Atem hebt und senkt und Fühle, wie dein Bewusstsein ganz zu dir und in deinen Körper hineinfließt.

Mit jedem Atemzug beginne dich mehr und mehr wahrzunehmen, all deine Gliedmaßen von den Zehen bis zum Kopf….

Spüre in deine Muskulatur und erlaube ihr im Atem weich zu werden…

Mache jeden Atemzug ganz bewusst, spüre ganz präsent mit, was sich in deinem Körper und deinem Bewusstsein durch den bewussten Atem verändert…

Und erlaube dir im Atem weich zu werden, weich und liebevoll zu dir selbst…

Erlaube dir, dir selbst ein liebevolles Lächeln zu schenken…

Fahre mit dieser Übung fort, bis du ganz bei dir bist, dich wieder ganz spürst in dir, nur noch spürst…“

Wenn du diese Atemübung regelmäßig machst, wird es dir immer besser gelingen, dabei die Gedanken unwichtig werden zu lassen und nach einiger Zeit, wirst du bemerken, dass wenn du dich spürst und ganz präsent bei dir bist, keine Gedanken an Probleme, die Vergangenheit, oder die Zukunft Platz haben – du bist dann ganz im Jetzt angekommen.

Und ein Letztes noch, das Zuckerl:):

Wenn du wirklich und ganz im Jetzt angekommen bist, wird es dir gelingen, die Situation im Moment anzunehmen, wie sie ist, du wirst wieder in deiner Kraft ankommen, findest in dein schöpferisches Potential zurück und aus diesem heraus, wird sich dein Zugang ändern und du wirst Möglichkeiten finden, mit der Situation anders umzugehen, oder sie vielleicht sogar verändern können… So oder so, wird sich etwas ändern…

Von Herzen

eva Eva